Nicht nur zu Hause, auch in der Gastronomie spielt Weinlagerung eine wichtige Rolle. Entscheidend dabei sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit an dem Ort an dem ein Weinregal aufgestellt wird. Es gibt jedoch auch Alternativen zum Weinregal.
Weinlager- oder auch Kühlschränke können die Bedingungen eines klassischen Weinkellers simulieren und sichern somit den Geschmack und auch den Wert edler Weine. Doch zuerste eine kleine Einleitung in das Thema – was ist eigentlich Wein?
Wein ist eines der am meist verbreiteten Genussmittel in Deutschland und hat seinen Ursprung aus dem vergorenen Saft der Beeren von Weinreben. Dabei besitzt jeder Wein folgende Grundbestandteile: Wasser, Säure, Zucker, Farbstoffe, Gerbstoffe, Alkohol und Aroma. Je nach Sorte unterscheidet sich die Menge der jeweils enthaltenen Zutaten.
Inhaltsverzeichnis
Weinlagerung – Was man beachten sollte
Wie wichtig die richtige Weinlagerung von Wein ist, da bestimmte Reifeprozesse während dieser Lagerung erfolgen, weiß wohl jeder Weinkenner.
Der Albtraum: Ein edler Tropfen, schon einige Jahre gelagert um zu reifen, wird voller Vorfreude auf den anstehenden Genuss entkorkt und – schmeckt sauer, etwa mit Essig vergleichbar.
Damit das nicht passiert und man den Wein auch noch Jahre nach dem Kauf genießen kann, gibt es ein paar nützliche Tipps, für die richtige Lagerung des Weins.
Dabei sei angemerkt, dass es im folgenden weniger um die Weine geht, die relativ zeitnah, also bereits innerhalb eines Jahres nach ihrem Erwerb, verzehrt werden.
Es geht vielmehr darum, hochwertigen Wein entsprechend zu lagern, damit sein Geschmack erhalten bleibt. Hier die vier Hauptfaktoren, die die Haltbarkeit und den Geschmack des gelagerten Genussmittels ausschlaggebend beeinflussen:
- die Lichtverhältnisse,
- die Luftfeuchtigkeit,
- die Temperatur und
- die Belüftung
Wein im Weinregal stehend oder liegend lagern?
Vor einiger Zeit war die Meinung verbreitet, dass Wein ausschließlich im liegend in einem Weinregal gelagert werden sollte. Der Grund hierfür war, dass der verwendete Korken stets mit der Flüssigkeit im Flascheninnern in Berührung stehen sollte und damit nicht austrocknen konnte.
Mittlerweile ist der Rohstoff Kork knapp und zu teuer um die Flaschen zu verschließen, daher wird auf die günstigere Variante aus Kunststoff oder aber auf einen Schraubverschluss zurückgegriffen.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass ein Schraubverschluss oder ein Plastikkorken kein Anzeichen für mindere Qualität des Weines darstellt.
Denn dies hat durchaus neben dem günstigeren Preis noch den Vorteil, dass die Handhabung deutlich einfacher ist und die Gefahr, der Wein könnte nach Kork schmecken, wird bis auf null reduziert.
Dennoch gilt: Wein, der über lange Zeit gelagert werden soll, ist aufgrund der geringeren Luftdurchlässigkeit mit Kork versehen, was seine Haltbarkeit erhöht.
Lichteinfluss im Weinschrank unbedingt vermeiden!
Das Licht, welchem der Wein während der Lagerung ausgesetzt ist, beeinflusst die Haltbarkeit des Weins maßgeblich. Ist der Wein viel Sonnenlicht ausgesetzt, so reduziert sich die Dauer seiner Haltbarkeit.
Eine alltägliche Auswirkung dieses Punktes sieht jeder Weinkäufer: Weine werden kaum in Weißglas-Flaschen verkauft, denn Buntglas, wie Grün oder Braun, schützt den Wein besser vor der UV-Strahlung.
Die Glaswahl kann jedoch nicht absolut vor dem Einfluss des Sonnenlichts schützen. Ein lichtgeschützter Lagerort wäre daher zur Lagerung zu empfehlen, beispielsweise in einem Keller.
Die Luftfeuchtigkeit: wichtiger Faktor bei langfristige Lagerung
Die Luftfeuchtigkeit spielt nur bei einer langfristigen Weinlagerung, also über mehrere Jahre, eine wichtige Rolle. Beträgt die Dauer der Lagerung einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum, so sollte die Luftfeuchtigkeit bei etwa 30 % liegen.
Bei einer längeren Lagerung sollte diese jedoch bei etwa 50 % liegen, idealerweise sogar bei bis zu 80%.
Dabei beeinflusst der Faktor Luftfeuchtigkeit nicht direkt die Qualität des Weins, sondern vielmehr dient sie der Haltbarkeit des Korkens. Eine hohe Luftfeuchtigkeit soll das Austrocknen des Korkens verhindern und damit die Haltbarkeit des Weins verbessern.
Den Lieblingswein bei idealen Temperaturen wie im Weinkeller lagern
Der Einfluss der Temperatur auf den gelagerten Wein ist ebenfalls maßgeblich. Erneut wird ein Unterschied zwischen einer eher kurzfristigen und einer langfristigen Lagerung des Weins gemacht.
Wird eine Weinlagerung von bis zu einem Jahr angestrebt, so verkraftet der Wein Temperatuten bis maximal 20 Grad Celsius problemlos.
Anspruchsvoller wird es dann, wenn Wein über lange Zeit aufbewahrt werde und er reifen soll. Um hier ein positives Ergebnis zu erzielen, muss der Wein wesentlich kühler gelagert werden, bei etwa 8 bis 12 Grad Celsius.
Zudem ist zu beachten, dass Temperaturschwankungen bei der Weinlagerung zu Hause vermieden werden sollten. Kommt es häufig zu Unregelmäßigkeiten in Bezug auf die Temperatur, so schreitet die Alterung des Weins schneller voran. Ganz zum Ärger des Weinliebhabers.
Eine Lagerung im einfachen haushaltsüblichen Kühlschrank empfiehlt sich daher jedoch nicht, die Temperaturschwankungen, die mit jedem Öffnen der Kühlschranktür entstehen, beeinflussen, wie bereits erwähnt, negativ.
Folgende Temperaturbereiche sollten bei der Weinlagerung eingehalten werden:
- Rotwein sollte bei 13 bis 18 Grad Celsius gelagert werden,
- Weißwein bei 7 bis 12 Grad Celsius und
- Champagner bei 5 bis 7 Grad Celsius.
Wird der Wein innerhalb dieser Bereiche gekühlt, ist er perfekt temperiert und (fast) sogleich genießbar. Auch auf die Serviertemperatur muss für einen idealen Genuss geachtet werden. Dabei sollten
- leichte Weißweine oder Rosé-Weine eine Serviertemperatur von 9 bis 10 Grad Celsius haben,
- edelsüße Weine eher eine zwischen 11 und 13 Grad Celsius
- Rotweine werden hingegen wesentlich höher temperiert serviert, diese liegen bei 14 bis 16 Grad Celsius,
- schwere Rotweine bei 17 bis 18 Grad Celsius, und können erst dann ihr Aroma entsprechend des Potenzials entfalten.
Die Lagerung in einem Klimaschrank für Wein ist also sehr empfehlenswert.
Umfüllung und Dekantieren vor dem Genuss
Beim Genuss von Wein spielt allerdings nicht nur die richtige Serviertemperatur eine Rolle. Weinkenner füllen den Inhalt einer Flasche in eine Karaffe, dem sogenannten Dekanter. Während sie dies tun, wird im Bereich des Flaschenhalses eine Kerze an die Flasche gehalten.
Hierbei dient das Licht zur Beobachtung, wie die Trennung zwischen Wein und gebildetem Bodensatz, dem sogenannten Depot, erfolgt. Das Depot soll dabei in der Flasche zurückbleiben.
Die richtige Belüftung trotz luftdichtverschlossener Flaschen?
Verbreitet ist durchaus die Annahme, dass die Weinflaschen ja luftdicht versiegelt sind und man sich somit die Frage stellt, welchen Einfluss die Frischluft haben soll.
Diese Verschlüsse sind keineswegs absolut luftdicht, so dass sich die Aromen aus der Umgebung auf den Wein auswirken bzw. auf diesen abfärben. Es kommt also auf eine gute Kombination zwischen der Luftfeuchte und der Frischluftzufuhr an, denn man möchte ja auch keinen Modergeruch schmecken.
Letztlich sind weinfremde Gerüche zwar nicht schädlich und wirken sich nicht auf die Haltbarkeit eines Weins aus, aber sie beeinträchtigen den Genussfaktor. Es sollte also vermieden werden, den Wein in Räumen zu lagern, in denen es naturbedingt zu einer stärkeren Geruchsbildungen kommt, wie beispielsweise einer Küche, oder wie bereits angesprochen, einem „muffigen“ Keller.
Sollten nur derartige Räumlichkeiten vorhanden sein, könnte auch über die Anschaffung eines sogenannten Weinklimaschrankes nachgedacht werden. Mit dessen Hilfe kann man Fremdgerüche vermeiden bzw. von den Weinflaschen fernhalten.
Die erschütterungsfreie Weinaufbewahrung
Zudem sollte eine erschütterungsfreie Weinlagerung angestrebt werden. Auch nur leichte Erschütterungen, die häufig vorkommen, können sich negativ auf den Geschmack und die Haltbarkeit des Weins auswirken. Denn durch diese wird der feine Bodensatz, das sogenannte Depot, aufgewirbelt und verteilt sich in der Flasche.
Geschieht dies nicht häufig, sondern nur ein bis zwei Mal und gibt man dem Depot die Möglichkeit und die Zeit, sich zu setzen, hat dies keine negativen Auswirkungen. Geschieht dies jedoch häufiger, so wird die Reifung des Weins negativ beeinflusst. Daher empfiehlt sich die Lagerung ein einem stabilen, sicher stehenden Regal in einer ruhig gelagerten Umgebung, also nicht in der Nähe von Waschmaschinen oder Straßenbahnstrecken etc.
Das Weinregal aus dem „richtigen“ Material
Je nachdem, wieviel Platz vorhanden ist, um Wein zu lagern, richten sich danach auch die zu empfehlenden Investitionen. Kleine Weinregale für 20 bis 30 Flaschen gibt es relativ preiswert in Baumärkten oder auch Discountern.
Werden die Regale größer, empfiehlt sich jedoch keine „Billig-Variante“. Auch die klimatischen Gegebenheiten müssen bei der Auswahl des Regals berücksichtigt werden.
- beispielsweise empfiehlt sich bei hoher Luftfeuchtigkeit des Lagerraums ein Regal aus Stein oder Beton, denn Holz ist bei zu hoher Luftfeuchte sehr anfällig.
- dahingegen kann man Holzregale verwenden, sofern die Luftfeuchtigkeit bei unter 50 % liegt. Dabei eignen sich aufgrund ihrer festeren Struktur Regale aus Massivholz oder Edelholz wesentlich besser als einfaches Sperrholz.
- Bei Metallregalen kommt es im Gegenzug zu dem Gesagten ausschließlich auf den Geschmack des Weinliebhabers an. Sie sind stabil und robust, werden jedoch oft als „nicht formschön“ angesehen. Dies ist dann eine Frage des Geschmacks.
Es kann also auf folgende Faustregel zurückgegriffen werden: Gleichbleibende Temperaturen, ein feuchtes Klima, eher dunkel als hell und vor allem geruchsfrei – das sind die Vorlieben von Wein und die ausschlaggebenden Faktoren zur Lagerung.
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